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pdf-Datei "Spurenelement- und Mineralstoffanalyse beim Pferd" als pdf-Download (for 44 pp booklet in  English, please send your email)
44-seitige Basisbroschüre, ein Großteil der 30 gemessenen Elemente wird beschrieben. Befundbeispiel zur Mähnenhaaranalyse, Tabelle zum Spurenelementbedarf, tabellarische Kurzübersicht der Elemente, Liste zu Fütterungsfehlern und Folgen

Aus dem Inhalt:

Die besonderen Verhältnisse der Pferdefütterung mit relativ homogenen Fütterungsregimen führen zu einer guten Korrelation zwischen der Fütterung und den Spurenelement- und Mineralstoffanalysen. Fütterungsfehler, ein Zuviel oder ein Defizit lassen sich mit Spurenelement- und Mineralstoffanalysen schnell erkennen und abstellen. Einzelne Defizite sind z.B. auf die Bodenbeschaffenheit der genutzten Weide zurückzuführen, aber auch auf fehlende Mineralstoff-Zufütterung zum Grundfutter bzw. eine unzureichende Grundfutter- Zusammenstellung. Ebenfalls lassen sich Schädigungen durch Umweltbelastungen nachweisen.
 

Erdefressen bei Pferden

Erdefressen (Geophagie) sieht man bei Pferden vermehrt im Sommer, wenn die Pferde länger auf der Weide stehen.

Deutlich erhöhte Werte in den Mähnenhaarproben bei Eisen, Silicium und Aluminium sprechen für ausgeprägtes Erdefressen. Silicium und Aluminium können aber auch bei der Verwendung von Bentonit und Kieselerde-Produkten erhöht sein.

Die Werte von Kupfer, Mangan und Barium können bei Erdefressen erhöht sein, wenn diese Elemente im Boden der Weide vermehrt vorkommen.
Bei einer Bewertung der Mähnenhaaranalysen von 30 Pferden vom Sommer 2007 zeigten 5 Pferde die Zeichen von Erdefressen mit deutlich erhöhten Werten bei Eisen, Silicium und Aluminium. 4 dieser Pferde wiesen gleichzeitig niedrige Ausstattungen bei Kalium und Natrium auf. Dagegen waren nur bei einem Pferd mit einer leistungsangepassten Ausstattung der Mineralstoffe die Zeichen von Erdefressen mit erhöhten Werten bei Eisen, Silicium und Aluminium zu sehen. Die beste Methode, Erdefressen zu vermeiden, scheint zu sein, eine leistungsangepasste Mineralstoffausstattung bei der Fütterung umzusetzen.

In der Mähnenhaarprobe kann man die deutlich erhöhte Aufnahme von Eisen, Silicium und Aluminium gut erkennen, weil die kurzandauernden hohen Anflutungen aus der Resorption dieser Elemente in den Haarproben abgebildet werden. In Blutproben kann man eine erhöhte Zufuhr von Silicium und Aluminium nur schlecht nachweisen, weil diese Elemente zu schnell nach der Resorption aus dem Blut eliminiert werden. 
Übermäßiges Erdefressen kann auch zu einer Sandkolik führen. Die Mähnenharanalyse liefert Anhaltspunkte, ob ihr Pferd ein erhöhtes Risiko für das Auftreten einer Sandkolik aufweist.
Bei Pferden mit Verdacht auf Erdefressen in der Mähnenhaaranalyse (Eisen, Silicium und Aluminium erhöht) werden um 10% niedrigere Phosphorwerte gemessen. Dies wird auf eine von aluminiumhaltigen Phosphatbindern bekannte Wirkung zurückgeführt. Aluminiumhydroxid bildet zusammen mit Phosphat im Futter schlecht lösliches Aluminiumphosphat und senkt damit die Verfügbarkeit von Phosphat, weil weniger Phosphat aus dem Futter resorbiert werden kann.

Befundbeispiel Geophagie (pdf)